Ratgeber Schulranzen. Worauf kommt es an?

Schon Monate bevor die der erste Schultag beginnt, drängt sich die Frage auf: Welcher Schulranzen ist der passende für mein Kind? In vielen Kindergärten gibt es sogar schon Ranzenpartys, wo die Kindergarterkinder ihren künftigen Schulranzen präsentieren. Peinlich für die Kinder, die dann noch keinen Ranzen haben. Doch worauf kommt es an? Welche Kriterien sind wichtig?

K.O.-Kriterien beim Kauf der Schultasche

Seit dem Jahr 1990 gibt es in Deutschland eine Norm für Schulranzen. Die DIN 58124. Sie legt wichtige Kriterien fest. Wie wichtig diese Kriterien für die Eltern sind, müssen die Eltern selbst entscheiden. Sie sind zumindest ein wertvoller Denkanstoß.

Material und Bauweise

  • Stabilität und Form des Ranzens. Wie stabil ist der Boden des Schulranzens? Leider sind besonders stabile Ranzen oft schwerer, als weniger stabile Ranzen. Gibt der Hersteller eine mehrjährige Garantie, scheint die Qualität zu stimmen.
  • Wie wasserabweisend ist das Außenmaterial? Reicht das Außenmaterial aus um einen Regenschauer zu überstehen? Oder sind Schulbücher danach komplett durchnässt? Alternativ kann ein Regenhülle Abhilfe schaffen. Und der Boden des Ranzens sollte am besten nicht Wasser aufsaugen, falls der Ranzen in einer Pfütze oder im Schnee stehen sollte.
  • Hochformat wird empfohlen, damit wird das Gewicht besser verteilt. Als Faustregel gilt: Der Ranzen sollte nicht breiter sein, als die Schultern des Kindes.
  • Wie schwer ist die Schultasche? Dieser Punkt wurde in der Vergangenheit oft etwas zu überbewertet. Völlig in Ordnung sind Schulranzen, die bis zu 17 Prozent des Körpergewichts des Kindes betragen können. Vielmehr gehen Wissenschaftler davon aus, dass das Tragen von Schulranzen die Rückenmuskulatur stärken kann. Ein gutes Gewicht eines leeren Schulranzens beträgt ca. 1 Kilogramm. Schlimmer als ein zu hohes Gewicht ist das flasche Tragen eines Ranzens. Die Warnung vor „überladenen“ Schulranzen ist wissenschaftlich nicht zu begründen. Im Rahmen einer Studie hat das Kidcheck-Team die Belastung von Kindern durch leichte und schwere Ranzen gemessen.

Ergonomie

  • Ein körpergerechtgeformtes und atmungsaktives Rückenpolster am besten mit höhenverstellbaren Tragegurten. Der Schulranzen sollte mit dem Kind mitwachsen können. Der Rückenbereich sollte atmungsaktiv und gut gepolstert sein.
  • Die Tragegurte sollten mindestens 50cm lang und mindestens 4 cm breit sein. Auch bei den Tragegurten ist eine Polsterung für den Tragekomfort wichtig.
  • Ein Tragegriff zum Aufhängen ist wichtig und bei allen Schulranzen heute zu finden. Der Tragegriff sollte handlich für Kinderhände sein und wenn der Ranzen aufgehängt wird, darf sich der Tragegriff nicht von alleine lösen.

Sicherheit

  • Die Sicherheit der verarbeiteten Funktionselemente und beweglichen Teile sind gewährleistet wenn sie nicht scharfkantig und nur aus Materialien hergestellt sind, die ungiftig sind.
  • Reflektion der Außenfläche an Front und Seite: mindestens 20% floureszierendes Material
  • Reflektion der Außenfläche an Front und Seite: mindestens 10% retroreflektierendes Material. Beide Kriterien werden von den wenigsten Modellen eingehalten. Das liegt daran, dass zuviele Reflektionen den Kindern einfach nicht gefallen. Deshalb stellt fast jeder Markenhersteller ein Modell her, das die Anforderungen erfüllt, aber dann meistens als Ladenhüter sein Dasein fristet.

Lassen Sie Ihr Kind mitentscheiden

Für das Leben Ihres Kindes ist der erste Schulranzen etwas, was mit Stolz getragen werden will. Es ist etwas, was dem Kind gehört und wofür das Kind Verantwortung übernehmen kann. Umso wichtiger ist, dass die Schülerin/ der Schüler bei der Entscheidungsfindung beteiligt ist. Als Eltern treffen Sie natürlich die Auswahl in welcher Preisklasse der Ranzen liegen darf und Sie können Ihrem Kind auch auf die bisher genannten Kriterien hinweisen. Am Ende sollte der Sprössling entscheiden, ob es ein Einhorn, ein Fußball oder ein Dinosaurier sein soll, der auf dem Rucksack zu sehen sein wird.

Warum gibt es in Deutschland kaum Trolleys?

Den Schulranzen mit einer ausziehbaren Stange versehen und am Boden sind Rollen befestigt. So sehen die Trolleys aus, die gerne in Osteuropa verkauft werden. In Deutschland scheint es dafür keinen Markt zu geben. Da ist einerseits die Expertenmeinung, dass das Tragen eines Schulranzens am Rücken eher gut für die Rückenmuskulatur ist und andererseits zieht das Kind den Ranzen dann mit einer Hand hinter sich her, was zu einer schiefen Rückenhaltung führt.

Deckel und Verschluss – wie soll es sein?

Beim Verschluss ist es wichtig, ob das Kind damit gut zu recht kommt, oder nicht. Magnetverschlüsse sind sehr praktisch. Achten Sie darauf, dass sich der Verschluss nicht zu leicht – also quasi aus Versehen – öffnen lassen. Ein besonderes Gimmick sind beleuchtete Ranzenverschlüsse. Mit roter LED ausgerückstet blinken sie so hell, dass Ranzen selbst bei nicht ganz so perfekter Reflexion nach DIN-Norm, sehr gut gesehen werden.

Ein Schulranzen, der blinkt
Die Prolight-Schulranzen von Spirit haben einen Verschluss mit LED-Lampe.

Schultaschen, die mitwachsen

Kann der Tragegurt nach unten und oben verschoben werden? Das ist vorteilhaft, wenn ein mehrjähriges Tragen des Schulranzens angestrebt wird. Erfahrungsgemäß gelten die Schultornister der Erstklässler spätestens in der vierten Klasse als uncool. Spätestens dann wecheln die meisten Schülerinnen und Schüler zu sportlicheren Schulrucksäcken.

Schulrucksack – eine Alternative zum Schulranzen?

Schulraucksäcke haben keine stabilen und atmungsaktiven Rücken und oft auch keinen stabilen Boden aus Hartplastik. Das macht die Schulrucksäcke leichter. Allerdings werden diese dann gerne nur noch an einem Tragegurt getragen und sorgen dann möglicherweise für eine schiefe Wirbelsäule. So lange es noch nicht uncool ist einen klassischen Schulranzen zu tragen, lassen Sie Ihrem Kind den Schulranzen. Beim klassischen Schulranzen ist auch die Öffnung deutlich größer und das Aus- und Einpacken der Bücher und Hefte ist gerade für die grobmotorischen Erstklässler einfacher. Schulranzen sind auch meistens wasserfester – vor allem wegen des stabilen Hartplastikbodens und die stabilere Form verhindert dass Schulhefte geknickt werden.

Ältere Kinder wollen keine Schulranzen, sondern lieber einen Schulrucksack
TONERDUMPING bietet dieses Jahr Schulrucksäcke unter anderem von Syderf und Spirit an.

Für einen Schulrucksack ist daher insgesamt ein reiferes Verhalten erforderlich. Das kann ab der dritten Klasse sein, bei manchen Kindern ist es erst mit der vierten oder fünften Klasse möglich. Ein guter Übergang kann auch eine Schultasche sein, die etwas mehr die Anmutung eines Rucksackes hat, aber dafür eine stabile Rückseite. Das kann für die dritte und vierte Klasse ein guter Übergang sein.

Die perfekte Mischung aus Ranzen und Rucksack.
Sagenhaft günstig: Die perfekte Mischung aus Ranzen und Rucksack. Ideal für Schulkinder ab der dritten Klasse.

Wie wichtig ist die Marke des Schulranzens?

Umso älter die Kinder werden, desto eher wird die Marke des Ranzens zum Statussymbol. Gerade in den erste drei Schuljahren spielt die Marke für die Kinder selbst keine Rolle. Wichtiger ist, dass der Ranzen gefällt, cool aussieht. Die Marke und der damit einhergehende teure Preis, ist vermutlich eher etwas für Eltern, die sich gerne in ihrem Freundeskreis damit schmücken wollen.

Rosa für Mädchen und blau für Jungs?

Lieber ein Saurier Schulranzen? Oder lieber eine Einhorn Schultasche?
Die meisten Jungs entscheiden sich dann doch lieber für den Dino.

Per se gibt es von der Industrie keine klare Vorgabe, welche Ranzen für Jungs und welche für Mädchen sind. Aus meiner Erfahrung mit Kundengesprächen rate ich aber sehr dazu, das Kind entscheiden zu lassen, was es möchte. Wenn die Tochter einen Fußball-Rucksack haben will, warum denn nicht? Und der Sohn will unbedingt den Rucksack mit der Eule oder den Schmetterling? Wer seine Kinder mit Selbstbewusstsein ausstattet der wird erleben, dass diese Kinder nicht ausgelacht werden. In den meisten Fällen entscheiden sich die meisten Jungs für Dinos, Autos und den Fußball. Und die meisten Mädchen für Schmetterlinge, Einhörner und das Kätzchenmotiv. Dazu sollte man kein Kind drängen aber auch kein Kind abhalten.

In wenigen Tagen erscheint wieder unser dicker Schulanfangs-Prospekt. Solange der noch im Druck ist, können Sie schon einmal online stöbern in unserer Schulranzen-Rubrik im Tonerdumping-Onlineshop.

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