Verbraucherzentrale verklagt Amazon wegen Dash-Button

Ist ja eine praktische Sache. Ist das Waschmittel leer, drückt man auf einen Knopf an der Waschmaschine und amazon liefert eine neue Packung. Dass dabei eine Reihe gesetzlicher Bestimmungen nicht beachtet wurden scheint amazon egal zu sein. Jedenfalls hat die Verbraucherzentrale NRW diese Praxis abgemahnt. Da amazon nicht bereit ist die Abmahnung zu unterschreiben, geht die Verbraucherzentrale nun gerichtlich gegen den größten Onlineshop der Welt vor.

Der Dash Button von amazon.
Der Dash Button von amazon.

Die Kritikpunkte: Der Knopf müsste so beschriftet sein, dass der Kunde sicher ist, dass er zahlungspflichtig bestellt. So wie im Onlineshop, wo sich der letzte Bestellknopf meist mit „zahlungsplichtig bestellen“ oder „jetzt kaufen“ beschriftet ist. Zudem muss jeder Onlineshop vor dem Bestellen noch einmal alle Details zeigen – wie zum Beispiel genaue Inhaltsangaben oder den Preis der Ware. Auch das ist bei der Dash-Button-Lösung nicht der Fall.

Besonders brisant sind die Nutzungsbedingungen, die der Kunde eingehen muss, wenn er diesen Knopf verwenden möchte. So behält sich amazon vor auch alternative Produkte zu liefern, selbst wenn diese eine andere Menge beinhalten. Auch werden Preisänderungen nur dann kommuniziert, wenn diese sich Preise um mehr als 10 Prozent verteuern.

Nicht blind vertrauen sollten Verbraucher der vollmundigen Dash-Button-Reklame: „Sie erhalten Ihr neues Produkt, bevor das alte aufgebraucht ist.“ Die Düsseldorfer Verbraucherschützer haben Anfang September einen Testkauf über den Dash-Button durchgeführt. Dabei nannte Amazon als voraussichtliches Lieferdatum des Waschmittels tatsächlich erst den 20. Oktober 2016. Das offenbarte allerdings nur der Blick in die App. Dies Beispiel verdeutlicht, wie wichtig die Einhaltung der gesetzlichen Informationspflichten vor Vertragsabschluss für Kunden ist.

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