Druckertest: HP DeskJet 3636 Testbericht

Der HP DeskJet 3636
Ein Multifunktions-Tintenstrahldrucker für 44€, kann der etwas taugen? Diese Frage stellten wir uns, als kürzlich HP selbst beim großen Onlinehändler mit dem kleinen »a« seinen HP DeskJet 3636 verschleuderte. Also wurde der kleine Tausendsassa bestellt, und bei uns einem Test unterzogen.

Was bietet der HP DeskJet 3636 fürs Geld?

Vor einigen Wochen hatten wir mit dem DeskJet 3720 den kleinsten Multifunktionsdrucker der Welt im Test. Und waren etwas enttäuscht. Der Einzugsscanner war nur als Notlösung zu gebrauchen, so richtig multifunktional ist der Drucker also nicht. Beim DeskJet 3636 setzt HP glücklicherweise auf einen klassischen DIN A4-Flachbettscanner. Damit lassen sich auch schon mal Buchseiten oder Fotos einscannen.

Ansonsten bietet der 3636 noch WLAN und unterstützt AirPrint und Mopria – kann also direkt vom Smartphone oder Tablet drucken.

Das war es dann aber auch schon an Ausstattung – für den Preis ist das aber völlig in Ordnung.

Der DeskJet 3636 kommt sogar inklusive - sehr kurzem - Druckerkabel
Alles drin, alles dran. Der DeskJet 3636 kommt sogar inklusive – sehr kurzem – Druckerkabel

Gehäuse und Verarbeitung

Runde, organische Formen bestimmen die Optik des HP 3636. Luigi Colani könnte sich damit sicher ebenso anfreunden, wie er niemandem im Auge schmerzt, oder schnell veraltet wirken würde.

Ja, das Design ist gelungen. Eine Papierschublade gibt es nicht, der 3636 verfügt nur über den hinteren Einzug. Wer wenig druckt sollte immer nur das Papier einlegen, das er benötigt, sonst kann am Papiereinzug auf Dauer eine Menge Staub eindringen.

Die Bedienung erfolgt über Folientasten an der Oberseite des Druckers, ein kleines Display gibt dem Nutzer Rückmeldungen zum Druckerstatus.

Die Bedienung des HP DekJet 3630 ist kinderleicht
Die Bedienung des HP DekJet 3630 ist kinderleicht

Die Kunststoffe machen einen soliden Eindruck – gemessen am Preis – und die Verarbeitung ist wie meist bei HP einwandfrei. Bei einem Drucker für 44€ muss man natürlich auf robuste Details wie Metallscharniere am Scannerdeckel verzichten, das tut der Funktion aber keinen Abbruch.
Nicht besonders sinnvoll ist die Kabelführung an der Rückseite, das Netzkabel ragt mittig aus dem Gerät heraus – das hätte man kompakter lösen können.

Installation und Inbetriebnahme

HP liefert eine Schnellstartanleitung mit, und wenn man nicht gerade zwei linke Hände hat, dann ist der HP 3636 auch schnell aufgebaut. Windows installiert automatisch Basistreiber, wer die volle Funktionsvielfalt des DeskJet 3636 nutzen will, der muss aber die Treiber von CD installieren, oder sich aktuelle Treiber bei HP herunterladen.

Die Installation verlief einfach, HP versucht aber penetrant einem das Instant-Ink-Abo aufzudrängen. Mit einem Gratismonat will man möglichst viele Kunden zum Abschluss des Tintenabos bewegen. Damit schneiden sich die Anwender aber ins eigene Fleisch, denn HP nimmt so das für alternative Tintenpatronen benötigte Leergut aus dem Kreislauf – kein Leergut = keine günstigen Refill-Druckerpatronen

Drucken vom Smartphone oder Tablet

Dank WiFi-Direct kann man den Drucker auf direkt vom Smartphone oder Tablet ansteuern. Das klappte im Test problemlos, und ist im Alltag ein klares Plus an Komfort.

Drucken – Druckqualität des HP Deskjet 3636

Einfach das Bild anklicken, um es in voller Größe zu sehen, oder unten die Testdruck-Scans in 1200dpi herunterladen
Einfach das Bild anklicken, um es in voller Größe zu sehen, oder unten die Testdruck-Scans in 1200dpi herunterladen

Wir haben die Druckqualität mit den Original-Setup-Patronen getestet. Dabei waren die Ergebnisse wie erwartet ordentlich, aber auch nicht mehr als das. Beim Foto- und Grafikdruck auf Normalpapier zeigen sich horizontale Streifen in den Farbflächen, in der Qualitätseinstellung »Optimal« fallen diese nicht mehr ganz so ins Gewicht. Die Farben zeigen allgemein ein gewisses Rauschen.

Texte werden ordentlich gedruckt, zeigen aber Ausfransungen am Rand, und wirken allgemein etwas verwaschen – auf Fotopapier sind detailierte Schriften in kleinen Größen deutlich schärfer.

Für den Fotodruck ist der 3636 mit seiner Kombipatrone für Cyan, Magenta und Gelb nicht wirklich geeignet. Für unsere Testseite benötigte der DeskJet 3636 etwas über 5 Minuten, die Qualität scheint dabei erst einmal ausreichend für den gelegentlichen Fotodruck. Auf unserem Fotopapier bildete sich jedoch eine feine Schicht »Farbstaub« auf den schwarzen Flächen. Der lässt sich einfach abwischen, damit ist der Druck aber nicht sonderlich haltbar.

Hier die Scans der Testdrucke zum Download in 1200dpi:

Testdruck auf Normalpapier in Entwurfseinstellung

Testdruck auf Normalpapier in Normaleinstellung

Testdruck auf Foto-Glanzpapier in Einstellung »Optimal«

Scannen und kopieren – ein klassischer Scanner, mit wenig Einstellmöglichkeiten

Der Scanner reicht für einfache Scans und Kopien vollkommen aus. Die Detailqualität reicht jedoch nicht für Vergrößerungen oder hochwertige Fotoscans aus. Dafür bietet die Scansoftware von HP eine übersichtliche, einsteigerfreundliche Oberfläche. Der Kenner ärgert sich über fehlende Einstellmöglichkeiten, die jedoch den Normalnutzer kaum interessieren dürften.

Patronenempfehlung: Tonerdumping HP 302 Refill-Patronen mit mehr als doppelter Reichweite!

Die HP 302 Druckerpatronen im HP DeskJet 3636Wir empfehlen als Patronen unsere Refill-302, die in der schwarzen Variante auf satte 1030 Seiten, statt der 480 Seiten der Original HP 302 XL kommt. Bei der dreifarbigen sind es immerhin 370 statt 330. Die Standardpatronen von HP sollte man nicht in Betracht ziehen, diese haben eine geringe, kaum praxistaugliche Reichweite.

Fazit: Multifunktionsgerät für Gelegenheitsnutzer

Der HP DeskJet 3636 dürfte vielen Gelegenheitsnutzern voll und ganz ausreichen. Dank WLAN-Unterstützung ist er schnell ins Heimnetz eingebunden, das Gehäuse ist angenehm kompakt und ansehnlich, und die Druck- und Scanbedürfnisse von Wenignutzern werden abgedeckt. Wenn man auf unsere Refill-Druckerpatronen setzt, sind sogar die Druckkosten in einem erträglichen Rahmen, auf den Fotodruck sollte man jedoch verzichten – das wird sonst teuer.

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