Die nächste Canon Patent-Klagewelle kommt ins Rollen

Seit ein paar Tagen beobachten wir, dass Canon einige Amazon-Händler in Spanien und Italien wegen vermeintlicher Patentverletzungen abgemahnt hat. Amazon reagierte so wie immer: Die betroffenen Angebote wurden entfernt. Nun hat es auch einen der größten Office-Onlineshops aus den USA getroffen: LD Products.

Welche Tonerkartuschen sind betroffen?

Es betrifft im Grunde HP Farblasertoner der Serien HP 131A, aber auch ältere Farblasertoner wie zB HP 128A oder HP 125A.

Welche Funktion hat das Patent?

Es gibt an den Farb-Tonern einen kleinen Hebel, den der Drucker auslösen kann. Wird der Hebel vom Drucker ausgelöst, werden für den kommenden Ausdruck die Farbtoner deaktiviert. Das hat den Sinn, dass bei reinen Schwarzweiß-Ausdrucken weniger Toner bewegt werden – was zu weniger Energieverbrauch und weniger Lärm führt, aber eben auch sicherstellt, dass kein Farbpartikel auf einem Schwarz-weiß-Ausdruck landet. Druckt der Anwender hauptsächlich Schwarz-Weiß könnte auch der Resttonerbehälter der Tonerkartuschen überlaufen, wenn diese Funktion deaktiviert ist.

Man könnte also in diesem Fall wirklich sagen – es handelt sich um eine sinnvolle Erfindung.

Wie können Drittanbieter as Patent umgehen?

Der chinesische Tonerhersteller Aster hat es vor kurzem auf seiner Internetseite erklärt, dass zur Zeit keine Patentumgehung mit Newbuilt-Produkten möglich ist. Deshalb bietet Aster seit einiger Zeit für diese Modelle nur nur wiederaufbereitete – sogenannte Rebuilttoner – an. Auch Printrite hat zur Zeit diese Toner auf Rebuilt umgestellt. Clover, KMP und WTA setzen von je her auf Rebuilt und sind von einer Patentklage erst einmal geschützt. Der große Nachteil an Rebuilt ist allerdings die minderwertige Qualität im Vergleich zu Original- oder Newbuilt-Produkten. Bei fabrikneuen Produkten erfolgt die Fertigung oft vollautomatisch, während Rebuilt-Toner noch ein richtiges Handwerk ist.

Eine zweite Lösung ist, man verzichtet beim Newbuilt einfach auf diesen Hebel. Das kann allerdings ebenfalls zu Qualitätsproblemen führen, wie beispielsweise ein überlaufender Resttonerbehälter.

G&G / Ninestar hat eine patentsichere Newbuilt-Version vorgestellt

Wo andere Newbuilt-Hersteller die Segel streichen und auf Rebuilt umstellen, setzt Ninestar mit seiner Marke G&G auf eine Umgehung des Patents. Diese Version ist bereits fertig entwickelt und Ninestar produziert diese patentsicheren, fabrikneuen Toner bereits auf Hochtouren.

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