Homework und Homeschooling – mein Wochentagebuch: Woche 1

Die aktuelle Situation ist für alle neu und beunruhigend. >>Bleib zu Hause<< wenn es geht >>mach Homework<< und klar: zur gleichen Zeit >>betreue deine Kinder<< und achte natürlich darauf, dass sie den Schulanschluss in dieser Zeit nicht verlieren. Puhhh….

Wir machen das beste daraus – zu dieser ungewöhnlichen Situation lest ihr hier mein Homework-Homeschooling-Wochen-Tagebuch:

Die erste Woche Coronazeit zu Hause ist nun vorüber, eine ganz neue Situation – als ein Start für eine lange Phase des Zusammenarbeitens zu Hause hat begonnen.

Homework-Homeschooling-Zeit


Ich beginne um 8 Uhr, schalte meinen Homeworklaptop ein und erledige die Bonitätsprüfungen für unseren Onlineversand, der nach wie vor weiterlaufen darf. Meine Tochter frühstückt noch ein wenig verschlafen neben mir.

Corona-Ferien! Oder doch nicht?

Meine 12-jährige Tochter Maria war zunächst begeistert von der Nachricht: Unsere Schule hat nun Corona-ferien! Dass es nicht ganz so läuft, merkte sie schon am 1. Tag.

Zunächst wurde eine Corona-Whats-App-Gruppe gegründet, in der alle Schüler ihrer Klasse 6B samt Klassenlehrerin Teilnehmer wurden. Dann wurde eine Lernzeit von 9 – 11 Uhr von ihrer Lehrerin festgelegt, die die Kinder einhalten sollten um einen geregelten Schulbetrieb auf Sparflamme aufrecht zu erhalten. Meine Tochter erklärte es so: „Unser Hirn soll nicht einschlafen und wir sollen gut in die 7. Klasse starten können.“

Während dieser geistigen Anwesenheitspflicht werden von der Lehrerin also immer wieder spontan ein Paar Aufgaben per Corona-Gruppe versendet, die dann fertig bearbeitet, auf ihre private Nummer zurückgeschickt werden. Arbeitsblätter per E-mail sind schnell ausgedruckt, an Druckerpatronen sollte es in der Zeit der Homework-Homeschooling-Phase nie fehlen 😉

Dabei wurde auch ein Informationsblatt zur Erklärung angehängt, und beschrieben warum diese Zeit der Corona-Pandemie keine Ferienzeit für die Kinder sein soll und wie die tägliche Lernzeit und die Kontrollen ablaufen.

Arbeitsblätter werden per Whats-App-Gruppe an die Schüler verteilt

Es gibt also nun für jeden Tag ein Arbeitsblatt, das so einfach ist, dass die Kinder es selbständig bearbeiten können dazu dann noch die paar Zusatzaufgaben, die zwischen 9 und 11 Uhr per Whats-App eintrudeln. Die Kinder werden schon am 1. Tag angehalten nicht so viel Quatsch in die Gruppe zu schreiben, damit die Übersicht behalten werden kann.

Ab 9 Uhr ist unser Esstisch also fertig abgeräumt und meine Tochter macht sich an ihr erstes Pflichtarbeitsblatt. Eine Übung zu Nomen – das kennt sie schon aus der 4. Klasse – ist also schnell erledigt. Per Whats-App kommt ein Link zu einer Matheseite, wo sie Brüche addieren, subtrahieren soll, auch kein Problem. Dann und wann fragt sie mich nun doch: „Mama stimmt das so?“Ich finde es eine nette Ablenkung und kann ihr durch kleine Tipps beim Kürzen weiterhelfen.

Eine große Aufregung ist von allen Kindern der Gruppe aus den Beiträgen herauszulesen. Die Lehrerin schickt in den ersten Tagen Videos zu Covid-19, zum Händewaschen und so weiter – aber auch zu vielen Falschmeldungen, die gerade kursieren und welchen Quellen sie getrost vertrauen könnten.

Per 2-minütiger Sprachnachricht von einer Klassenfreundin erfährt nun meine Tochter, dass eine Buchvorstellung vorbereitet werden soll, die dann nach den Osterferien vorgetragen wird. Sie ist begeistert, lässt alle anderen Aufgaben liegen und beginnt mit der Vorbereitung zu einem Buch ihrer derzeitigen Lieblingsstaffel „Warrior cats“. Sie darf meinen Privatlaptop benutzen und schreibt nun konzentriert an einer Katzen-Personen-Beschreibung.

konzentriertes Arbeiten an der Buchvorstellung

Ein weiterer Vorteil der Homeschooling-Zeit, wie ich finde: meine Tochter arbeitet nun stark interessensorientiert und somit konzentriert stundenlang an ihrem Projekt. Ich arbeite daneben an meinem Firmen-PC und muss einige Preisänderungen bei HP durchführen, die möglicherweise aufgrund von Lieferschwierigkeiten aktuell wurden. Dies wird mich noch die ganze Woche beschäftigen.

Zu Mittag koche ich uns etwas Schnelles: Tomaten-Couscous mit Zucchini und nach dem Essen verzieht sich meine Tochter auf die Couch und liest ihre Katzenstaffel weiter. Ich denke mir: So kann die Homework – Homeschooling – Phase gerne weiter gehen…

Doch nicht alles läuft so rund, wie angedacht. Der etwas zu kleine Bildschirm meines Homework-PCs wird spätestens nach 5 Stunden zur großen Herausforderung für meine Konzentrationsfähigkeit und zwingt mich zu immer mehr Pausen. Abends bin ich leider so erschöpft, dass all die Pläne, die ich gerne in der Feierabendszeit als „Zeit für die Familie“ geplant hatte, ins Wasser fallen und müde auf der Couch enden. So kommt die Bewegung leider auch zu kurz, sodass außer einer kleinen Runde mit dem Hund im Wald, keine Energie für mehr übrig bleibt.

Eine etwas kreativere Abwechslung bringt das Modellieren am Donnerstag: ich hatte schon seit einiger Zeit Modelliermasse zu Hause, die immer als: „das müssen wir aber mal machen“ auf die lange Bank verschoben wurde. Ich hatte sie von meiner Firma zum Testen bekommen und nun packten wir sie endlich aus. Diese Modelliermasse kann genau auf die gleiche Art wie Ton verarbeitet werden. Nach einem kurz gefassten Plan meiner Tochter legt sie auch schon los.

Sie nimmt sich vor eine Trink- und Futterschale für unsere Vögel draußen zu formen und war damit sicherlich 2 Stunden zu Gange. Ich saß daneben mit meinen Preisänderungen und freute mich sie manchmal aus dem Augenwinkel heimlich zu beobachten, wie angestrengt sie versuchte, die Modelliermasse zunächst zu einem flachen Pfannkuchen und danach zu einer flachen Schale zu formen. Sie benutzte etwas Wasser um die Masse geschmeidiger zu machen bzw. um unterschiedliche Teile zu verbinden. Am Ende formt sie noch einen Vogel aus dem tonähnlichen Zeug und setzte ihn hinein. Fertig ist ihr Kunstwerk:

Auch am Freitag blieb Raum für Kreatives – an dem Tag konnte ich rechtzeitig meine Arbeit beenden und nach einer halben Stunde Pause mit meiner Tochter Musik machen.

Abends kommt meine 16-jährige Stieftochter Celine per Zug an.
Nun bin ich gespannt wie Woche 2 mit 2 Homeschooling-Töchtern so läuft – ich werde euch auf dem Laufenden halten 😉

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