Bei Druckerpatronen und Tonerkartuschen gibt TONERDUMPING Seitenreichweiten an. Mit Seitenangaben wurden in der Vergangenheit schon immer viel Schindluder betrieben. Verschiedene Standards führten zu gezielten Kundentäuschungen.
Da gab es den Dr.Grauer-Brief. Ein Textbrief, der so wenig bedruckte Fläche hatte, dass folglich die darauf basierenden Seitenangaben in die Höhe schnellen ließen. Dann gab es viele Jahre die Angabe mit einen prozentualen Abdeckung. Bei Kopierern verwendete man zwischen 10 und 20 Prozent. Laserdruckerangaben basierten auf einer Abdeckung von 5 Prozent und bei Faxgeräten war man schon mit einer Abdeckung von 3,5 Prozent zufrieden.
Eine andere Vergleichsmöglichkeit war die Angabe der Tintenmenge in Millilitern oder die der Tonerfüllmenge in Gramm. Aber auch hier ergeben sich Ungereimtheiten. Druckerhersteller haben meistens immer die nutzbare Füllmenge angegeben. Hersteller von wiederbefüllten Patronen haben dann diese Angabe genommen und exakt diese Menge wieder nachgefüllt. Die Folge war, dass die wiederbefüllte Patrone oft deutlich weniger drucken konnte, da die Resttinte nicht berücksichtigt wurde. Mit den ersten Seitenzählchips (Epson war da einer der ersten, die das eingeführt haben), war die Angabe von Millilitern kompletter Unsinn geworden. Epson gibt bei der T0611-Patrone an, dass 13 Milliliter Tinte gedruckt werden kann.
Tintenpatronenhersteller aus Fernost prahlten mit 20 oder 25 Millilitern. Nach 13 Millilitern, war aber trotzdem Schluss. Wenn der Drucker nicht will, kann auch sonst so viel Tinte in der Patrone übrig bleiben. Das Papier bleibt dann trotzdem weiß.
Die Druckerhersteller haben sich schließlich auf einen ISO-Normdokument geeinigt. Ein Dokument für Schwarzweiß-Drucker und ein Dokument für Farbdrucker. Diese Prüfmethode hat sicher auch Schwächen, aber da alle Druckerhersteller immer nach der gleichen Methode testen, kann man zumindest unterschiedliche Anbieter besser vergleichen.
Wer es ganz genau wissen will, kann sich die exakte Formulierung des ISO-Standards als PDF-Datei bei Beuth (der Verlag der DIN) kostenpflichtig bestellt werden.
Nachfolgend sehen Sie das Testdokument. Dieses kann man legal nur über den Beuth-Verlag oder über die ISO erwerben. Es kommt ein fünfseitiges Dokument zum Einsatz, das mit dem der ISO/IEC 19798 (Standard für Tintenstrahldrucker) identisch ist.
Testseite nach ISO/IEC 19798 und 24712 Wer testet nach diesem Standard Der ISO/IEC 24712 Standard definiert also die Seitenreichweitentests für Farbtintenstrahldruckern. Alle namhaften Druckerhersteller beziehen ihre Seitenangaben auf diesem Standard, somit ist eine Vergleichbarkeit zwischen unterschiedlichen Druckeranbietern gewährleistet.