Von den Anfängen des Drucks bis zum 3D-Drucker

Egal ob im Büro, in der Uni oder am heimischen PC – aus dem digitalen Zeitalter ist der Drucker nicht mehr wegzudenken. Dank dem relativ niedrigen finanziellen Aufwand drucken wir heute alles bequem selbst: Rechnungen, Kopien wichtiger Dokumente, Online-Artikel, E-Mails, Fotos und alles was sich sonst noch auf Papier oder ähnliches pressen lässt. Diese Selbstverständlichkeit musste aber einige Entwicklungsstufen durchlaufen, um heute so bequem auf einem Klick zu funktionieren.

Erste Druck-Vorläufer: Made in China

Die Grundidee des Drucks ist das möglichst schnelle und fehlerfreie Kopieren und Vervielfältigen eines Textes. Bereits vor 2000 Jahren wurden in China Steine zum manuellen drucken präpariert, um ihre gesamte Literatur für die Ewigkeit festzuhalten. Dafür wurde feuchtes Papier gegen den bearbeiteten Stein gedrückt und mit Farbe gebürstet, um einen kräftigen Abdruck davon zu erhalten. Im achten Jahrhundert gingen die Chinesen zum Holztafeldruck über, bei welchem die Wörter oder einzelnen Buchstaben spiegelverkehrt in das Holz geschnitzt wurden. Später übertrug man diese Methode auch auf andere Materialien, wie Kupfer oder Blei, um noch effizienter drucken zu können. In Europa wurde dagegen lange noch per Hand abgeschrieben.

Bücher
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Von manuellen Druckmethoden zum mechanischen Buchdruck

Die erste massenhafte Verbreitung von Wissen gelang erst im 15. Jahrhundert durch das maschinenbetriebene Drucksystem von Johannes Gutenberg. Der Einsatz von Metallplatten für die einzelnen Buchstaben ermöglichte eine noch schnellere und vor allem flexiblere Erstellung größerer Auflagen.

Dank dieser Technik konnten Ideen und Gedanken schneller ausgetauscht werden und es kam zu einer Art „Globalisierung des Denkens“. Der Grundstein zur Entwicklung zur heutigen Wissensgesellschaft als auch zur Entstehung der ersten Massenmedien war gelegt. Die neuen Freiheiten hatten jedoch wenig später auch die Einführung einer Zensur zur Folge, welche in einem langen Kampf um Presse- und Meinungsfreiheit mündete. Doch Gutenbergs Erfindung war so einschlagend, dass sie 500 Jahre lang genutzt und immer wieder weiterentwickelt wurde.

Kleiner, schneller, besser – der „neue“ Drucker

Vorlage für den Drucker, den wir heute kennen, war die Erfindung des Offsetdruckers im 19. Jahrhundert, welcher über einen mit Farbe bestrichenen, rotierenden Zylinder druckte. Dieses indirekte Flachdruckverfahren wurde weiter optimiert und verkleinert, bis in den 1980er Jahren der Nadeldrucker auf den Markt kam.

Dieses wesentlich kompaktere Gerät schlug mit kleinen Nadeln die Farbe über ein Farbband auf das Papier. Jeder Buchstabe wurde so Punkt für Punkt zusammensetzt, allerdings begleitet von einem enormen Geräuschpegel. Alternativ wurden zum Kopieren von Texten in dieser Zeit auch der Kugelkopfdrucker und Typenraddrucker genutzt, welche sich das Prinzip der Schreibmaschine zu Nutze machten und mit Buchstabenstempeln und Farbband die Schrift automatisiert abbildeten.

Der Star LC-10 Nadeldrucker
Der Star LC-10 Nadeldrucker (Foto Wikimedia Commons)

Tintenstrahl- oder Laserdrucker?

In den heutigen Büros und Arbeitszimmern findet sich heute wahrscheinlich keines dieser alten Druckmodelle wieder. Zu laut, zu langsam, zu geringe Auflösung. Auf dem Markt konkurrieren heute der Tintenstrahl- und der Laserdrucker um die Gunst der druckwütigen Kunden. Während der Tintenstrahldrucker kleine Farbtintentröpfchen aus Patronen auf die vorgegebenen Stellen aufspritzt, nutzt der Laserstrahldrucker dafür ein Pulver, welches mit einem Laserstrahl statisch aufgeladen und so auf Papier gebracht wird.

Beide Geräte sind aber wesentlich geräuschärmer als ihre Vorgänger und auch in ihrer Anschaffung recht günstig. Teuer wird meist erst das Nachladen der Patronen bzw. der Toner mit dem Pulver, welche sich meist von Hersteller zu Hersteller unterscheiden. Aber auch hier gibt es inzwischen einige preisgünstige Alternativen.

Auf die Frage, welcher der beiden der bessere wäre, streiten sich seit Jahren Experten. Der Laserdrucker arbeitet schneller und billiger, der Tintenstrahldrucker produziert dafür schönere Farbbilder. Weiterhin wird über die Feinstaubbelastung der Laserdrucker diskutiert, weshalb sie nur in gut durchlüfteten Räumen genutzt werden sollen.

Mit dem 3D-Drucker in die „dritte industrielle Revolution“

Was Ende letzten Jahrhunderts ausschließlich für industrielle Zwecke eingesetzt wurde, findet jetzt auch nach und nach Einzug bei Privatpersonen. Ursprünglich wurde der 3D-Drucker für die werkzeuglose Herstellung von Prototypen genutzt, welche am Computer über ein CAD-Programm in 3D entworfen wurden. Von einer sogenannten Urform wird dann so viel Material abgetragen, bis die gewünschte Form erreicht ist. Dabei spielt das Material keine Rolle mehr, allerdings waren für die ersten Geräte riesige Hallen von Nöten.

Vor ein paar Jahren kamen etwas kompaktere und günstigere Modelle dieser Art auf dem Markt und nun wird auch privat in 3D gedruckt. Die Möglichkeiten sind dabei fast grenzenlos und die Entwicklung ist noch keinesfalls abgeschlossen. Vorgefertigte Modelle können online abgerufen und direkt gedruckt werden – egal ob Deko, Spielzeug oder Schrauben. Doch es wird vermutlich noch einige Jahre dauern, bis wir diese Technikwunder in unseren Alltag integrieren und ihr Potential voll ausschöpfen können. Bis dahin geht der Kampf über Patronen oder Toner weiter.

Quelle des Beitrags: www.flyerpilot.de

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