Neuigkeiten von Ninestar Holland

Vergangene Woche waren die Tonerdumping-Geschäftsführer Friedbert Baer und Daniel Orth bei der G&G European Agent Conference in Amsterdam. In teilweise sehr gut gemachten Vorträgen gab es einige Neuigkeiten über den weltgrößten Tinten-Toner-Hersteller aus China.

G&G-Premium-Varriante: die S-Klasse

Ninestar will mit seinen Pinguin-Tonerkartuschen eine neue Serie auf den Markt bringen: Die S-Serie. Dabei will sich der chinesische Tonerkartuschenhersteller vom Wettbewerb abheben. Man setzt bei dieser Serie auf Komponenten der Firma Static-Control, die von der Ninestar/Seine/Apex-Firmengruppe übernommen wurde.

Frank Wang stellt die 4 Vorteile der S-Serie vor
Frank Wang stellt die 4 Vorteile der S-Serie vor

Das gab Frank Wang, Sales Manager von Seine Holland B.V. bekannt. Als die vier Vorteile dieser Tonerserie nannte Wang:

  • Perfektes Drucken
  • Stabile, hohe Qualität
  • Garantierte Patentsicherheit
  • Extreme Umwelttests

Ninestar will seine Pinguin-Aufmachung weltweit bekannter machen. Schließlich hat es Pelikan vorgemacht mit einem einprägsamen Tier seine Marke einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Pinguin-Aufmachung
Pinguin-Aufmachung

Interessant ist übrigens, wie sich der Börsenwert von Apex nach der Übernahme von Static Control entwickelt hat.

Es gab bei der G&G-Konferenz auch noch andere interessante Neuigkeiten. So beziffert der Seine-Holland-Manager Oleg Zhao den Weltmarktanteil von Apex im Toner- und Tintenchip auf nun insgesamt 70 Prozent. Zhao versicherte, dass man mit den Synergien vor allem Kosten einsparen wird und somit gegenüber dem OEM-Produkt noch besser konkurrenzfähig wäre.

Die Ninestar-Strategie im Patentkrieg

Zum sogenannten „Patentkrieg“ äußerte sich Mandy Wei, in-House Patentanwalt von Ninestar in einem halbstündigen Vortrag. Fast täglich werden neue Patente der Druckerhersteller eingetragen. Fast alle Patente wären aber sehr schwach, hätten also keine richtige Innovation. Sie seien aber kompliziert und schwierig zu umgehen. Sie seien nämlich fast immer Kombinationspatente. Geschützt werde Technologie im Drucker und Technologie an der Tonerkartusche. Und zwar meist das Teil, das mit dem Drucker in Kontakt steht. Es geht daher um Verbindungsstücke, Zahnräder, Antriebskupplungen. Ein Paradebeispiel dafür ist im aktuellen Streitfall gegen KMP, WTA und Armor, das „Dongle-Gear“, die bewegliche Kupplung an der CE505A-Kartusche (u.a. Modellen). Bei Tintenpatronen ist es der Tintenpatronenchip, der Kontakt zum Drucker hat. Die Funktionen des Chips mit den angeordneten Kontakten sind die Eigenschaften, die patentrechtlich abgesichert werden. Auch hier könne Ninestar mit geändertem Aufbau punkten. Laut Wei sei der hauseigene Chiphersteller Apex der einzige, der dafür eine sichere Lösung auf den Markt bringen konnte.

Mandy Wei, Patentanwalt von Ninestar
Mandy Wei, Patentanwalt von Ninestar

Wei stellte die Strategien vor, mit denen Ninestar in der Vergangenheit erfolgreich war. Zum einen will man mit der hauseigenen 40-köpfigen Patentabteilung die Fälle der betroffenen Kunden bearbeiten. Das schütze die Partner Ninestars vor eigenen hohen Anwaltskosten. Ninestar entwickle dann unter Hochdruck ein Produkt, das das Patent künftig umgehen kann. Gleichzeitig hole Ninestar zum Gegenschlag aus und versucht mit einer Nichtigkeitsklage das Patent vor Gericht zu Fall zu bringen. Dazu kam es in der Vergangenheit meist nicht, sondern Ninestar versuche gleichzeitig eine außergerichtliche Einigung zu erzielen. Meist mit dem Ergebnis, dass das Patent zwar erhalten bleibt, die abgemahnte Firma aber weiterhin kompatible Produkte verkaufen darf, dann allerdings in einer Produktvarriante, die patentrechtlich einwandfrei ist. Wei versprach, dass Ninestar seine Kunden nicht im Stich ließe. Er versprach aber ausdrücklich nicht, dass man mit Ninestar-Produkten kein Patentrisiko habe. Das Risiko wäre nur geringer, als bei allen anderen Herstellern.

Einen interessanten Einblick und Ausblick in den weltweiten Tinten- und Tonermarkt gab Giovanni Giusti, President von Doxense. Als großen Trend beschreibt Giusti eine Konsolidierung im Druckerzubehör-Markt. Clover übernahm MSE. Staples schluckte Office-Dopot und Apex kaufte Static Control. Als weitere Neuheit beschreibt Giusti dass zum ersten Mal alternatives Zubehör bei Managed-Print-Lösungen Einzug hält. So haben Konica-Minolta und Clover eine Vereinbarung unterzeichnet, nachdem Clover für die Belieferung von Nicht-Konica-Geräten beauftragt wird. Als dritten großen Trend beschreibt er die immer besser werdende Technologie. NFC-Chips in Druckern, die Kommunikation zwischen Druckern und Anwender und die Anbindung von Druckern an das Internet.

Giusti geziffert den weltweiten Drucker-Verbrauchsmaterial-Markt mit einem Volumen von 80 Milliarden US-Dollar. Zwar geht die Stückzahl leicht zurück (-3 %), Preise und Gesamtumsatz steigen (Preise +5 %, Umsatz +2 %).

90 % der gedruckten Seiten (3 Billionen Seiten) werden im Büro gedruckt und dort beherrscht der Laserdrucker immer noch den Markt. Der meistgedruckte Dateityp ist übrigens die PDF-Datei (ca. 35 %).

Bei Monochrom-Lasertonern liegt der Marktanteil von Alternativprodukten, bezogen auf die Tonerstückzahl, bei 30 %. Das bedeutet ein Marktanteil von 20 %, bezogen auf den Gesamtumsatz.

Bei Farblaserdruckern ist der Alternativmarkt noch sehr klein. Nur 15 % der weltweit verkauften Toner sind Alternativprodukte. Das macht einen Umsatz-Anteil von 7 % in diesem Segment aus.

Ein Viertel der verkauften Tintenpatronen sind Alternativpatronen. Das entspricht einem Umsatz-Marktanteil von 12 %.

Am Nachmittag konnten wir dann noch das niederländische Lager besuchen. Mit 5.500 Quadratmetern kann der europäische Standort nicht mit seiner Chinazentrale mithalten (450.000 Quadratmetern), trotzdem ist die dort vorrätige Lagermänge beeindruckend gewesen.

Vor den Toren von Ninestar-Holland
Vor den Toren von Ninestar-Holland
5.500 Quadratmeter Lagerfläche. Ein großer Teil davon mit Hochregalen ausgestattet.
5.500 Quadratmeter Lagerfläche. Ein großer Teil davon mit Hochregalen ausgestattet.

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