Atemmaske aus Staubsaugerbeutel basteln
|Mein Wochentagebuch (Homeoffice/ Homeschooling) pausiert nun vorerst, da die Osterferien starteten. So habe ich diesmal einen anderen kleinen Beitrag für euch.
In den Medien wird ja schon öfters über die Maskenpflicht debattiert, eine relativ gut gefilterte Atemmaske zu erstehen, ist jedoch zur Zeit etwas schwierig. Medizinisches Personal oder Mitarbeitende in Pflegeeinrichtungen benötigen sicherlich eine professionelle Atemschutzmaske der FFP2 oder FFP3-Norm, die es im Moment auch bei Tonerduming zu kaufen gibt.
Im Alltagsgebrauch gehts auch etwas einfacher: Also machte ich mich auf die Suche im Web nach einer Anleitung, die keine Nähmaschine benötigt und in erster Linie gut filtert. Für das modische Erscheinungsbild müsste aber noch etwas getan werden – dazu aber später mehr…
Hier könnt ihr in ca. 15min und 7 einfachen Schritten eine gut gefilterte Atemmaske basteln.
Dazu benötigt ihr:
- einen Stoff-Microvlies-Staubsaugerbeutel
- einen Kugelschreiber oder Fineliner
- eine spitze Schere (z.B. Silhouettenschere) bzw. Nagelschere
- eine Metallklammer (z.B. Plastiktütenverschluss)
- doppelseitiges Klebeband
Ich hatte das Glück, noch unnutzbare Micorvlies-Staubsaugerbeutel zu Hause zu haben. Vor einem Jahr wurde ein neuer Staubsauger angeschafft und die dazugehörigen Filter konnte ich bei meinem neuen Staubsauger nicht verwenden (man kennt das Problem bei der Anschaffung eines neuen Druckers). Man kann aber natürlich auch welche käuflich erwerben. Wichtig dabei ist nur, dass sie eben auch Bakterien filtern können, so wie z.B. der Swirl Y05 oder Y101 oder andere Micro-Vlies-Beutel.
1. Schritt: Vorbereitung
Man suche im Haushalt einen handelsüblichen Microvlies-Staubsaugerbeutel. So etwas in der Art:

Nachdem die Karton- oder Plastikhalterung abgetrennt wurde geht es los.
2. Schritt: Zurechtschneiden 12,5 x 12,5 cm



3. Einzeichnen der Schnittlinien

Nun wird die Schneidelinie eingezeichnet für die zukünftigen „Ohrenschlaufen“. Am Besten man beginnt im Abstand von 3cm von der rechten Kante und zeichnet dann im Abstand von ca 2cm entlang der abgeschnittenen Kante eine Linie.

Die nächste Linie verläuft nun mittig dazwischen, also im Abstand von 1cm einerseits zur Schnittkante und andererseits zur 1. Linie.

4. Einschneiden der Ohrschlaufen
Nachdem wir nun die beiden Schnittlinien gezeichnet haben, kann das Schneiden weitergehen. Die erste Linie ist schnell geschafft. Für die zweite innenliegende Linie benötigte ich eine spitze Schere.



Und so soll die unfertige Maske dann erst einmal aussehen:

5. Einbau der Nasenklammer
Für die Nasenklammer habe ich eine Metallklammer benutzt, die sonst eine Brottüte verschließt. Um sie festzukleben, benötigt man irgendeinen Kleber. Ich fand ein doppelseitiges Klebeband am hilfreichsten. Dafür gibt es aber sicherlich mehrere Optionen.



Nun wird die Metallklammer, die ich zuvor in doppelseitiges Klebeband eingewickelt hatte, in die vorgesehene Stelle eingeschlagen und festgedrückt (ich habe sie 2x eingeschlagen).

6. Eindrehen der Ohrenschlaufen
Nun sind wir gleich am Ende der Bastel-1/4-Stunde angelangt. Die Ohrenschlaufen werden mehrmals eingedreht. Möglicherweise muss der Abstand durch eine kleine Schlaufe verkürzt werden. Mir passte die Bastelmaske jedoch auf Anhieb.

7. Aufsetzen und gegebenenfalls anpassen

Wer möchte, kann nun noch eine modische Baumwoll-Stoffmaske darüberziehen, denn für eitlere Personen ist diese Eigenbau-Maske etwas verbesserungswürdig. Ich würde mich sehr über Vorschläge in diese Richtung freuen.
Auf jeden Fall ist dieser Microvlies-Filter eine recht sichere Variante – wenn man bei Gesichtsmasken in Bezug auf Corona überhaupt von Sicherheit sprechen darf 😉 .
Händwaschen und Abstandhalten ist immer noch die sicherste Variante – also dann: Bleibt, beziehungsweise werdet wieder gesund!
Meine Quelle: https://maskeauf.de/anleitungen/
Eine Variante zu den Ohrenschlaufen
Nach Test in der Realität beim Einkaufen, bemerkte ich, dass das Tragen der Ohrenschlaufen eher unbequem ist. Auch das Einzeichnen der Linien und das Ausschneiden ist für so manch ungeübten Bastler nicht so einfach. Deshalb hier die Variante mit Gummibändern:
1. Abschneiden der Ohrenschlaufen:

2. Zurechtschneiden der Gummibänder:

3. Annähen der Enden an die Maske:

So sieht es dann von der Innenperspektive aus:

Ich empfehle, die Stiche zunächst nur sparsam zu setzen, damit die Länge der Schlaufen noch angepasst werden kann.
mein Ergebnis:


Durch die lustige Schnabelform, lässt es sich ganz gut atmen… Sieht zwar gewöhnungsbedürftig aus, erfüllt aber seinen Zweck ganz gut. 😉
Vorsicht, einige Hersteller warnen vor Masken aus Staubsaugerbeuteln, weil diese für Lunge und Verdauungstrack schädliche Stoffe enthalten können. Also besser vorher den Hersteller des Beutels fragen, bevor man daraus eine Maske bastelt.
Außerdem gibt es keine wissenschaftlichen Belege für den Schutz durch solche Masken (angesichts der gesundheitlichen Bedenken nicht verwunderlich). Sie schützen also ggf. maximal wie OP-Masken vor allem andere Menschen vor dem Träger der Maske, nicht umgekehrt.
Einer von vielen Berichten über die Warnung: https://www.morgenpost.de/vermischtes/article228912549/dm-warnt-vor-selbstgebautem-Mundschutz-Gesundheitsgefahr-droht-Corona-Atemmaske.html
Danke für die interessanten Hinweise.
Die Idee ist gar nicht schlecht. Was ich verändern würde, wäre die Sache mit dem Klebeband. Ich würde da einfach einen normalen Draht vernähen, das macht die Sache etwas flexibler, denke ich.